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Karl Buchholz
Bedeutender Weimarer Maler und Radierer,
geb: 1849 Schloßvippach - gest: 1889 Ober-Weimar (Selbstmord)
Studium: 1867 - 1876 Akademie Weimar bei Michelis, Max Schmidt u. Theodor Hagen,
Buchholz hatte bereits 1867 im Alter von 18 Jahren ein eigenes Atelier.
Werke in: Weimar, National-Galerie Berlin, Erfurt, Austellung Berlin 1905, Dresden, Wiesbaden, Karlsruhe, Stuttgart
Mitglied im Weimarer Radierverein (3 Blätter), Literatur: Scheidig, Th-Becker, artprice
Biografie: Karl Buchholz 1849-1889 - Ein Künstler der Weimarer Malerschule, E.A. Seemann Verlag Leipzig 2000
> Buchholz hat nur ca. 400 Bilder gemalt <
Mondaufgang im Wald
(Webicht bei Weimar)
Öl auf Leinwand,
alt auf Pappe kaschiert,
gemalt um 1883 - 1886
Signiert: K-B. = Karl Buchholz
Maße: 30 x 22 cm mit Rahmen
Verkauft
Text auf der Rückseite:
Umstehendes Bild, Mondaufgang im Wald befand
sich im Besitz meines Mannes, des Landschaftsmalers
Max Asperger 1864-1924, und ist ein originales
Ölgemälde des Landschaftsmalers Karl Buchholz
1849 in Schlovippach + 1889 in Oberweimar, mein
Mann hat es aus dem Buchholzschen Besitz direkt erworben.
Gotha, den 24. Mai 1943 Frau verw. Anna Asperger
Winter im Webicht
(Waldstück bei Weimar)
Öl auf Leinwand,
alt auf Pappe kaschiert, gemalt 1882
Signiert: K. Buchholz Wmr 82
Maße: 50 x 43,5 cm mit Rahmen
Verkauft
Wikipedia:
Karl Buchholz
(* 23. Februar 1849 in Schlossvippach, Landkreis Sömmerda; † 29. Mai 1889 in Oberweimar) war
ein deutscher Landschaftsmaler, ausgebildet in der „Weimarer
Malschule“. Seine in etwa 20 Jahren geschaffenen
Landschaften, in Form von Gemälden, Ölstudien, Aquarellen, Zeichnungen und
Radierungen, waren nicht sehr umfangreich. Sie sind heute weit verstreut. Karl
Buchholz trat 1867 in die am 1. Oktober 1860 gegründete Großherzoglich-Sächsische
Kunstschule Weimar ein. Er war dort ein Schüler des
Landschaftsmalers Max Schmidt. Ab
1871 lernte er als Meisterschüler bei dem von der Staatlichen Kunstakademie Düsseldorf nach Weimar berufenen Maler und Kunstlehrer Theodor Hagen. In der Zeit seiner Lehre wurde an dieser Kunstschule
eine fortschrittliche Art der Freiluft- und Tonmalerei
unterrichtet. Sie fußte auf den Lehren der Malschule von Barbizon. Bereits im
ersten Jahr richtete Buchholz sich ein eigenes Atelier ein. Er schuf zarte
Bilder, wobei er auf spektakuläre Motive verzichtet. Eher scheinbar
ebensächliche und oft karge Landschaftsausschnitte wurden von ihm in den
Mittelpunkt gerückt. Die stimmungsvollen Wechsel der Tageszeiten hielt er in
seinen Bildern fest. Seine Werke entstanden überwiegend in der Gegend um
Weimar. Lovis Corinth bezeichnete ihn als „das Genie der Weimarer Malschule“.
Karl Buchholz nahm sich mit 40 Jahren das Leben.
Karl Buchholz (Auktionshaus van Hamm Köln)
Stimmungsvolle Waldlandschaften von Birken und Buchen,
Eichen und Nadelhölzern kennzeichnen die Werke des deutschen Malers Karl
Buchholz. Das von dem der Weimarer Malerschule zugehörigen Künstler geschaffene
Werk ist ausschließlich der Landschaft gewidmet und ist durch die kurze
Lebenszeit des Malers nicht sehr umfangreich. Der aus dem weimarischen Dorf
Schlosswippach als Sohn eines Bauern stammende Karl entwickelt schnell eine
künstlerische Begabung und geht im Zuge dessen bei einem Stubenmaler in die
Lehre. In den darauffolgenden drei Jahren verdient Karl Buchholz seinen
Lebensunterhalt als Anstreicher. Durch die Förderung eines Rittergutbesitzers
wird es ihm ab 1867 ermöglicht, die Weimarer Kunstschule zu besuchen. Dort
absolviert er ein anderthalbjähriges Studium in der Landschaftsklasse unter Max
Schmidt. 1867 bezieht Buchholz bereits im Alter von 18 Jahren sein eigenes
Atelier. Zu dieser Zeit macht er unter anderem mit dem Meisterschüler Theodor
Hagen Bekanntschaft, der von der Düsseldorfer Kunstakademie nach Weimar als
Lehrperson berufen wurde. Vorherrschender Zeitgeschmack und anzuknüpfende
Malschule war in diesen Jahren vor allem die Künstlerkolonie von Barbizon, an
deren fortschrittlicher Freiluftmalerei sich auch der Lehrkörper der Weimarer
Akademie orientierte. Karl Buchholz widersetzt sich in seiner Malerei jedoch
den romantisierenden Landschaftsdarstellungen und gibt die Natur mit einer
erstaunlichen Wirklichkeitsbeobachtung wieder, die von einer besonderen
Eigenart scheint. An dieser Stelle ist zudem der immer wieder erwähnte,
verschlossene, gar scheue Charakter des Malers anzuführen. In der malerischen
Entwicklung des Künstlers sind drei voneinander abweichende Phasen auszumachen.
So sind es zu Beginn noch die farbenfrohen Malereien mit starken Kontrasten,
die in den 70er-Jahren dann vom vorherrschenden Zeitgeschmack abgelöst wurden,
sodass Buchholz vor allem großformatige, populäre Örtlichkeiten des
Thüringerlandes wiedergibt. Doch kehrt er wieder zur schlichten Natur zurück
und entdeckt das »Webicht« als sein Hauptsujet. Die thüringische Waldlandschaft
im Gebiet von Weimar besteht überwiegend aus Laubwald und gilt als beliebter
Studienort der Weimarer Malerschule. So sind es stets die Birken und Buchen,
Eichen und Nadelhölzer, die der Maler in der Frühlings- oder Herbststimmung
einfängt. Buchholz verzichtet dabei auf außergewöhnliche Kompositionen,
vielmehr konzentriert er sich auf karge, als nebensächlich anmutende
Landschaftsausschnitte. Auch der Weimarer Park sowie Schloss Tiefurt bieten dem
Maler Darstellungsideen. In den Folgejahren treten auch erstmals
Winterlandschaften im Oeuvre des Malers auf, der nach 1880 jedoch vor allem den
trüben Abend oder den grauen Tag bevorzugt. Zeitlebens ist Karl Buchholz kein
anerkannter Maler und aufgrund seines zurückgezogenen Wesen stets ein
Sonderling, der isoliert in einem einsamen Haus in Oberweimar lebt. Bedingt
durch die Nichtbeachtung seiner Kunst, nimmt sich der Maler im Alter von 40
Jahren das Leben. Schon Anfang des 20. Jahrhunderts erkennt man im Zuge der
Ausstellung deutscher Landschafter dessen Talent jedoch schnell wieder, sodass
der Maler Karl Buchholz sowohl Museen als auch den Kunstmarkt weiterhin
beschäftigt.