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Metallarbeiten 2


Jugendstil Besteck 12-teilig
Entwurf Henry van de Velde 1903-05
Modell 3000 Ausfertigung von Neusilberwaren-
Fabrik Clarfeld & Springmeyer,
Nickelsilber, versilbert.

Bezeichnet: 90 Gramm, Fabrikmarke, CHS.
Klingen nicht Rostend von Louis Reich Weimar,
Griffenden mit geprägtem Jugendstil-Dekor,
Guter, gebrauchter Zustand, ein Klingeneinsatz gelockert.
Länge Messer: 25,8 cm, Länge Gabel: 20,8 cm
Lit.: Reinhard W. Sänger, Das deutsche Silber-Besteck, Stuttgart 1991, S. 224f
Aus Wikipedia:
Henry Clement van de Velde (im belgischen Niederländischen auch Henry Clemens Van
de Velde; geboren: 3. April 1863 in Antwerpen - gestorben: 25.
Oktober 1957 in Zürich
war ein
belgisch-flämischer Architekt und Designer. Mit
Hermann Muthesius und Friedrich Naumann gehörte er zu den Mitbegründern des
Deutschen Werkbunds. Als sechstes von acht Kindern wurde Henry in eine
Apothekerfamilie hineingeboren. Sein Vater, der wohlhabende Brüsseler Guillaume
Charles van de Velde, organisierte nebenher Festivals für berühmte
internationale Komponisten. Henry van de Velde studierte ab 1882 Malerei in
Antwerpen bei Charles Verlat. 1884/85 arbeitete er bei dem Portrait
Maler Émile Auguste Carolus-Duran in Paris, wo er der
impressionistischen Malergruppe L'Art Indépendant beitrat. Ab
1888 wurde er Mitglied der Künstlervereinigung Les Vingt, der u. a.
auch Auguste Rodin, James Ensor und Paul
Signac angehörten. Van de Velde gilt als einer der vielseitigsten Künstler
des Jugendstils bzw. Art Nouveau. Von ihm ging eine fundamentale
Erneuerung der angewandten Kunst aus. Seine Arbeiten in
unterschiedlichen Materialien überwanden das
gegenständliche Decorum des späten 19. Jahrhunderts. Um 1893/1894
brach er seine Laufbahn als Maler ab und wandte sich der Architektur und angewandten
Kunst zu. Van de Velde erhob die Linie zum alleinigen Ausdrucksträger seiner
Objekte, exemplarisch gesteigert zur plastischen Form erscheint sie in den
berühmt gewordenen Kandelabern von 1898, die für den Freund und
Mäzen Harry Graf Kessler angefertigt wurden. Im Jahr 1900
nahm Karl Ernst Osthaus, Gründer des Folkwang-Museums in Essen
Kontakt mit van de Velde auf und stellte ihm seine Idee eines Museums vor. Van
de Velde begleitete das Museumsprojekt, gestaltete die Innenausstattung im
Jugendstil und beriet Osthaus. Ende 2013 wurden verschiedene von ihm entworfene
Objekte aus dem Familienbesitz Osthaus in München versteigert, so eine silberne
mit Ceylon-Mondsteinen und Damantosen besetzte Gürtelschnalle, ein Schrank aus
dem Musikzimmer sowie ein Havana-Sessel aus 1897. Kurz nach
1900 wurde van de Velde Leiter der Großherzoglich
Sächsischen Kunstgewerbeschule Weimar. Er hatte dabei auch den Auftrag
des Großherzogs Wilhelm Ernst, sich um die Produktkultur der
Kunsthandwerksbetriebe und Industrie im Land zu kümmern, die bald erfolgreich
nach seinen Entwürfen arbeiteten. Die Planungs- und Bauzeit der von dem Architektur-Autodidakten
van de Velde im Jugendstil erstellten Gebäude dauerte von 1904 bis 1911.
Während seiner Weimarer Zeit wohnte die Familie van de Velde im Haus Hohe
Pappeln. Er war sowohl Mitglied des 1903 gegründeten Deutschen
Künstlerbundes als auch im vier Jahre später gegründeten Deutschen
Werkbund. Gemeinsam mit Anna Muthesius und Paul
Schultze-Naumburg entwarf er auch künstlerisch inspirierte Modelle
weiblicher Reformkleidung. 1908 bis 1909 gestaltete er den Innenraum von Schloss
Lauterbach ebenfalls im Jugendstil um. Bauaufträge des Großherzogs blieben
aus. Er arbeitete als Architekt erfolgreich für private Auftraggeber. In Weimar
nicht mehr realisiert wurden ein geplantes
monumentales Nietzsche-Denkmal, ein Sommertheater für die Berliner Schauspielerin Louise
Dumont und ein Restaurant am Ausflugsziel Webicht. Von 1914
bis 1916 leitete van de Velde auf Wunsch seines Freundes Harry Graf Kessler
während dessen Einberufung zum Wehrdienst im Ersten Weltkrieg die von
Kessler gegründete Cranach-Presse in Weimar. Die Kunstgewerbeschule
wurde kriegsbedingt 1915 geschlossen. Van de Velde verließ 1917 Deutschland und
ging in die Schweiz, wohin ihm seine Familie im November 1918
nachfolgte. Er hatte teilweise als Angehöriger einer „kriegsgegnerischen Nation“
politischen Druck zu ertragen. So musste er sich angeblich zeitweise dreimal
täglich bei der Polizei in Weimar melden, obwohl er einen deutschen Pass besaß.
Die Kunstgewerbeschule wurde nach 1919 Keimzelle der Bauhaus-Schule. Van
de Velde wurde in der Schweiz nicht heimisch. 1920 bis 1926 entwarf er als
Architekt für das Mäzenaten-Ehepaar Kröller-Müller
ein Privatmuseum in Otterlo in den Niederlanden, das
jedoch erst 1938 als Provisorium fertiggestellt wurde. 1925 erhielt er eine Professur
für Architektur an der Universität Gent und wurde ein Jahr später
Direktor des neu gegründeten Institut Supérieur des Arts
Décoratifs (ISAD) in Brüssel. Der Neustart in Belgien war nicht einfach.
Van de Velde wurde noch Jahre nach dem 1. Weltkrieg als Germanophiler
angegriffen und ihm eine angebliche deutsche Staatsangehörigkeit vorgeworfen.
1936 wurde er emeritiert, beteiligte sich aber noch an zwei
Weltausstellungen, der Weltfachausstellung Paris 1937 und
der 1939 New York World’s Fair. 1939 wurde van de Velde zum Mitglied der
belgischen Königlichen Kommission der Monumente und Landschaften berufen.
Wegen seiner Tätigkeit als Conseiller esthétique de la reconstruction,
als Berater für Wiederaufbau unter der deutschen Militärverwaltung, wurde der
83-Jährige nach dem 2. Weltkrieg in Belgien erneut
angefeindet. Er musste sich unter dem Vorwurf der Kollaboration einem
entsprechenden Verfahren unterwerfen, das nach kurzer Zeit eingestellt
wurde. 1947 zog er sich in die Schweiz zurück. Sein Nachlass blieb in Brüssel
zurück, wurde ihm aber teilweise von Freunden zum Verfassen seiner
„Lebensreise“ ins Exil gebracht. Van de Velde verstarb 1957 im 95.
Lebensjahr nach kurzer Krankheit in einem Spital in Zürich. Seine Asche
wurde in aller Stille neben dem Grab seiner Frau auf dem Friedhof
von Tervuren bei Brüssel beigesetzt. Er hatte seinen
eigenen Grabstein bereits 1943 entworfen.
·
Ehrendoktorwürde der Technischen Hochschule München
·
Im Jahr 1957, kurz vor seinem Tod, wurde Henry van de Velde von
der Hochschule für Architektur & Bauwesen in Weimar in der
damaligen DDR, der Vorgängerinstitution der
heutigen Bauhaus-Universität Weimar, zum Ehrensenator ernannt.


Jugendstil Theater-Tasche
Leder & Messing um 1900
Sign.: H. Pfannstiel Weimar

Heinrich Pfannstiel, Kunstgewerbler & Ledertechniker aus
Weimar, 1883-86 Buchbinderlehre in Eisenach, ab 1886
Firma in Weimar. Hersteller von Geschenkrahmen für den
Großherzog Wilhelm-Ernst und das Goldene Buch der
Stadt Weimar, Weinkarten für Gaststätten. Großherzoglicher
Hoflieferant. Mitglied im Deutschen Werkbund
Ausstellung 1906 Kunstgewerbeausstellung Dresden.
Bild links das Familienwappen Pfannstiel
Werbung aus dem Einwohnerbuch von 1910
Arbeitete für Henry van de Velde
Maße: 14,5 x 13 cm, Länge mit Kette 26 cm
Preis auf Anfrage Nr: M 25/26 - R


Kamin Garnitur um 1800-50
(aus Weimarer Adelsnachlaß)
Eisen und Messingbronze graviert
Höhe: 98 cm
Preis auf Anfrage Nr: M 24/58


Henkelkanne
Jugendstil um 1900
Steinzeug
mit Umdruckdekor
Metall
Deckel und Fassung
Punze:
B. Grayson & Sohn
Maße:
H= 23 cm, Dm= 12,5 cm
Preis auf Anfrage Nr P 18/26
Fa. Benjamin Grayson & Sohn, Silberschmied
und
Zinngießerei 1872-1910, Sheffield England,
arbeitete
auch für Wedgewood


Leuchter paar (2 Stück)
je 2-armig
Bronze und Keramik, bemalt und glasiert
Deutschland um 1860-1900
Höhe: je 34 cm
Preis auf Anfrage Nr: M 21 / 26

Messing Mörser
mit Pistill
Deutschland um 1840-1900
Höhe: 12 cm, Dm= 14 cm
Preis auf Anfrage Nr: M 24 / 12